Das Forum Demokratieforschung Graz
Das Forum als Brennpunkt und Schnittstelle
Das Forum Demokratieforschung zielt darauf ab,
- die Widerstandskraft – Resilienz – von Kultur und Gesellschaft gegen antidemokratische Herausforderungen zu stärken;
- den Austausch von Forschenden und zivilgesellschaftlichen Akteur:innen in vielfältiger Weise zu fördern;
- Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung breit zu kommunizieren und zugleich gesellschaftliches Feedback aufzunehmen;
- einen barrierefreien öffentlichen Raum demokratischer Gesprächskultur und Praxis zu schaffen;
- einen Ort der politischen Bildung und Demokratiebildung zu etablieren.
Ziel ist es, den wissenschaftlichen und öffentlichen Diskurs über die Demokratie, über das Demokratische und über Demokratisierung räumlich zu bündeln.
Das Forum als ein „Living Lab“
Das Forum ist ein öffentlicher Ort in der Stadt Graz, an dem Wissenschafter:innen (internationale Fellows und Angehörige der Universität Graz) alleine oder gemeinsam mit Citizen Scientists Projekte im Bereich der Demokratieforschung realisieren. Es ist zudem ein Ort der Wissenschaftskommunikation, der demokratischen (Selbst-)Bildung und des Dialogs.
Auf diese Weise richtet sich das Forum für Demokratieforschung an die wissenschaftliche Community und Studierende der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften, ebenso wie an schulische und außerschulische Bildungseinrichtungen, an lokale, nationale und internationale Einrichtungen, politische Verantwortungsträger:innen und eine interessierte Öffentlichkeit.
Demokratieforschung an der Schnittstelle zur Öffentlichkeit
Am Forum Demokratieforschung entwickeln Forscher:innen Grundlagenforschungsprojekte aus unterschiedlichen disziplinären, trans- und interdisziplinären Perspektiven. Dabei verzahnt sich individuelle Forschung mit dem Austausch unter den Forschenden, mit Studierenden sowie mit öffentlichen und alltagsweltlichen Akteur:innen. Das Forum Demokratieforschung setzt sich zum Ziel diese Forschung offen, partizipativ und kritisch zu denken.
Das Forum als Ort in der Stadt realisieren – der Stufenplan:
Nach Entwicklung der Konzeption durch die Arbeitsgemeinschaft Demokratieforschung ist es der Wunsch der Universität Graz und, das Forum zügig als konkreten Ort in der Stadt, mit Ausgriffen auf die steirische Region zu verwirklichen. Dieser Ort soll nach innen und außen Begegnungs- und Berührungspunkte unterschiedlicher wissenschaftlicher und sozialer Milieus bieten. Er lädt ein zum gesellschaftlichen Blickwechsel und ermöglicht Synergien mit anderen sozialkulturellen Einrichtungen. Modellhafte Leitlinien bietet das „Rahmenübereinkommen des Europarates über den Wert des Kulturerbes für die Gesellschaft“ (2005, von Österreich 2015 ratifiziert). Hierbei werden gesellschaftliche Teilhabe, Menschenrechte, Diversität, demokratische Bildung und Lebensqualität mit einem weiten Begriff von Kultur und kulturellem Erbe zusammengedacht und eingefordert. Der Aufbau des Forums Demokratieforschung wurde in den aktuellen Entwicklungsplan 2025-2027 der Universität Graz aufgenommen. Die Uni Graz wendet sich an die Stadt Graz und das Land Steiermark mit der Frage nach Beteiligung an der Umsetzung des Forums Demokratieforschung als gemeinschaftlicher Aufgabe, in ideeller, planerischer und organisatorischer Hinsicht, sowie in Hinsicht auf die Finanzierung bzw. gemeinsame Antragstellungen für Förderprojekte. Der Aufbau des Forums folgt den Möglichkeiten und Gegebenheiten am Standort Graz in drei Projektphasen:
Phase 1 (2024) _ Realisierungsstart: Kick-off und wissenschaftliche Begleitung
Seitens der Arbeitsgemeinschaft Demokratieforschung und des Rektorats der Uni Graz werden seit Anfang 2024 Kooperations- und Fördergespräche zur Umsetzung des Forums als integrativer Ort in der Stadt Graz geführt und Räumlichkeiten für die temporäre Umsetzung in Phase 2 gesucht.
Den Startschuss für das Gesamtprojekt gibt die Kick-off-Veranstaltung „Demokratien – Wissenschaften – Öffentlichkeiten“ (16.-18.10.2024), die die Umsetzung des Forums als „Thinktank“ strategisch vorbereitet und wissenschaftlich begleitet. Im Erfahrungsaustausch von universitären und institutionellen Expert:innen aus den Bereichen Demokratieforschung, politische Bildung und zivilgesellschaftliche Partizipation werden nationale und transnationale Impulse aus Wissenschaft und Praxis aufgenommen (Tag 1 und 2), Bedürfnisse und Anforderungen an das Forum formuliert (Tag 2) und die Umsetzung des Forums in Projektphase 2 und 3 strategisch diskutiert und eingeleitet.
Die in der Kick-off-Veranstaltung geknüpften Verbindungen bieten außerdem die Grundlage zum Aufbau eines dauerhaften Kontakt- und Kooperationsnetzwerks für das Forum Demokratieforschung, sowie eines Stamms externer Berater:innen und Kuratoriumsmitglieder.
Phase 2 (2025-2027) _ Organisatorischer Aufbau, Experimentierphase
Das Forum zieht an einen temporären Ort in der Stadt, um seine Organisationsstruktur aufzubauen, Erfahrungen zu sammeln und Aktivitäts- und Veranstaltungsformate zu erproben. Als Raumbedarf sind ein barrierefreier (ggf. gemeinschaftlich genutzter) Veranstaltungs- und Ausstellungsraum angedacht, Raum für Begegnung, Workshops oder Lehre, sowie Büroräume für Forschende und Koordinierungspersonal. Aktuell werden Gespräche mit UniT zum Haus Jakominiplatz 15 geführt, um das Forum Demokratieforschung als „Living Lab“, am Brennpunkt und an der Schnittstelle von Öffentlichkeit und Wissenschaft zu etablieren. Die Räume sind gut zugänglich und könnten in Kooperation des Forums Demokratieforschung mit UniT genutzt werden.
Aufgrund organisatorischer und inhaltlicher Synergien könnte damit das Forum als Ort ganzjährig bespielt und für unterschiedliche Öffentlichkeiten geöffnet werden.
Für diesen mittelfristigen Aufbau liegen ein Aktivitätsplan sowie eine vorläufige Kostenkalkulation vor.
Phase 3 (ab 2028) _ Dauerhafte Verortung und Institutionalisierung
Das Forum soll langfristig als dauerhafte Einrichtung an einem festen Ort in Zentrumsnähe, jedoch abseits bürgerlich-hochkultureller und akademischer Stadtregionen etabliert werden. Das derzeit diskutierte, integrative Nachbarschaftszentrum Rösselmühle – Kolleg:innen aus der Arbeitsgruppe Demokratieforschung sind in dessen Konzeptualisierung involviert – ist prototypisch in Hinsicht auf die baulichen und zivilgesellschaftlichen Anregungspotentiale industriellen Kulturerbes in einem kulturell diversen, gleichwohl sozial peripheren Umfeld in der Stadt. Zusätzlich könnte durch gemeinschaftliche Raumnutzung und organisatorische Synergien mit anderen Nutzer:innen sowie durch finanzielle Beteiligungen eine Win-win-Situation im Sinne der gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Ziele des Forums Demokratieforschung hergestellt werden.